Wiedergabe der Jagdszene an der Augsburger Brauerei und Gaststätte „Zum Bauerntanz“ (Blatt F der Kupferstichfolge "Ars longa – Vita brevis")um 1765/70, die verlorene Vorlage Holzers von ca. 1736/37Wie es der ausführlichen Inschrift auf dem Kupferstich zu entnehmen ist, befand sich das Fresko der Hirschjagd, zu dem keine vorbereitende Zeichnung Johann Evangelist Holzers überliefert ist, ehemals an der Hausecke des Braunbier-Wirtshauses Mayr im Bauerntanzgässchen in Augsburg. Johann Esaias Nilson war offensichtlich von Holzers Idee begeistert, an der Hausecke einen heranspringenden, einen stehenden und einen bereits auf einem Felsvorsprung hingestreckten Hirschen miteinander zu kombinieren, die allesamt mit einem einzigen Kopf auskommen. Die Hausecke war abgeflacht, sodass drei Malflächen zur Verfügung standen, der Hirschkopf war plastisch gestaltet. Die Jagdszene illustrierte die Leidenschaft des Bräutigams, der als „Wildschütz“ selbst bei seiner von Holzer an demselben Wirtshaus dargestellten Hochzeitsfeier seine Frau allein am Tisch zurückließ, um auf die Jagd zu gehen. Holzer stellte mit weiteren motivischen Details einen Bezug zur Mythologie her, was seinen Hang zu besonders geistreichen Ikonographien nur unterstreicht. So hockte nach Lykurg ein Hund in der Hochzeitsküche, während sich der andere als Jagdgehilfe betätigte. In hochovalen Bildfeldern war zudem die Phaedrus-Fabel vom Storch und vom Fuchs dargestellt – ein Hinweis auf die Selbstverantwortung im Kontext eines Gasthausbesuches („Wie du mir, so ich Dir“).(Text von Leo Andergassen)| Objektbezeichnung: | Kupferstich | |
| Titel: | Wiedergabe der Jagdszene an der Augsburger Brauerei und Gaststätte „Zum Bauerntanz“ (Blatt F der Kupferstichfolge "Ars longa – Vita brevis") | |
| Künstler: | Johann Esaias Nilson nach Johann Evangelist Holzer | |
| Standort: | Meran, Palais Mamming Museum, Inv.-Nr. 3446/16 | |
| Inhaber: | Meran, Palais Mamming Museum | |
| Schlagwort: | Jäger, Hirsch, Hund | |
| Technik: | Kupferstich | |
| Maße: | 18 x 26,4 cm (Plattengröße), 25,5 x 41 cm (Blattgröße) | |
| Fotonachweis: | Meran, Palais Mamming Museum |
