Heiliger Gunegundus2. Viertel des 18. JahrhundertsDie Skulptur in der Pfarrkirche von Moos zeigt den römischen Katakombenheiligen Gunegundus, dessen Gebeine der Kurat Michael Winnebacher im Jahr 1719 über die Vermittlung seines Vetters, des aus Walten in Passeier stammenden und in München als kurfürstlich bayerischer Hofkammerrat tätigen Peter Lechner (auch Petrus von Lehner), für seine Kirche erworben hatte. Die Gebeine waren noch im Herbst 1719 von München nach Meran und wohl erst im Frühjahr 1720 von dort nach Moos überführt worden, wo am 1. Mai dieses Jahres die feierliche Einsetzung erfolgte. Die bei dieser Feierlichkeit von Johann Carl Dorn, dem Provikar und Pfarrer von Algund, gehaltene Festpredigt ist ebenso in Salzburg im Druck erschienen wie eine Emblemdichtung Winnebachers, in der dieser den Heiligen Gunegundus und die Geschichte seiner Reise nach Moos besingt. Der ehemals am rechten Seitenaltar der Pfarrkirche von Moos aufgestellte Glasschrein mit den bekleideten Gebeinen des Heiligen wird heute in der Friedhofskapelle von Moos verwahrt. Die Skulptur zeigt Gunegundus als römischen Soldaten. Das Schwert, die Märtyrerpalme und der Siegeskranz verweisen auf sein Martyrium. Nach Josef Weingartners "Kunstdenkmälern Südtirols" (Siebte Auflage, Band 2, 1991, S. 698) handelt es sich bei der Skulptur um eine Arbeit des Bildhauers Georg Mosmair. Dieser stammte aus St. Leonhard oder aus Walten in Passeier und war von ca. 1726 bis zu seinem Tod im Jahr 1760 von Tisens aus für Kirchen des Burggrafenamts und des Trentiner Nonsbergs tätig. Die Fassung der Skulptur wurde wohl im 19. Jahrhundert erneuert.
| Objektbezeichnung: | Skulptur | |
| Titel: | Heiliger Gunegundus | |
| Künstler: | Georg Mosmair | |
| Standort: | Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Moos in Passeier (kann besichtigt werden) | |
| Inhaber: | Pfarre Moos in Passeier, Inv. Nr. MOOPFA332/04 | |
| Schlagwort: | Heilige | |
| Technik: | Holzskulptur | |
| Maße: | 129 cm | |
| Fotonachweis: | Gemeinde St. Martin in Passeier |
