Die Heilige Barbara als Sterbepatroninum 1736 (?)Die Komposition des an drei Seiten beschnittenen Gemäldes steht jener von Johann Evangelist Holzers themengleicher Radierung von ca. 1732/33 nahe, ohne diese jedoch wörtlich zu wiederholen.Der von einem Priester betreute Sterbende, der mit gefalteten Händen in seinen letzten Zügen im Bett liegt, ist in Nahsicht herausgegriffen. Der Priester hält ihm noch das Sterbekreuz hin, sozusagen den „letzten Beistand“, nachdem die Medizinalien am Nachttisch keine Wirkung zeigen. Der als nackte Rückenfigur gegebene Teufel notiert noch Nachträge ins Sündenregister. Der links am Bildrand erscheinende Tod zeigt mit der hochgehaltenen Wachskerze das baldige Hinscheiden an. Über allem schwebt die Sterbepatronin Barbara, die mit dem auf der Wolkenbank „exponierten“ Hostienkelch für das Viatikum wirbt. Dahinter erhebt sich ein Kreuz, von dem nur mehr der Vertikalbalken sichtbar ist. Die von Mick als „Patronatstafel“ bezeichnete Leinwand diente offensichtlich als belehrendes Andachtsbild hinsichtlich der „Letzten Dinge“. Sie befand sich einst im Pfarrhaus von Untermieming im Oberinntal, wo Holzers Bruder Joseph Luzius als Pfarrer wirkte. Die durchaus eigenständige Bilderfindung, die Herkunft sowie die trotz des schlechten Zustandes erahnbare hohe Qualität sprechen für Ernst Wolfgang Micks Einstufung des Gemäldes als eigenhändige Arbeit Holzers und gegen die Ansicht Johann Kronbichlers, es handle sich um die Kopie eines anderen Malers nach der Radierung des Burgeiser Künstlers.(Text von Leo Andergassen)
| Objektbezeichnung: | Gemälde | |
| Titel: | Die Heilige Barbara als Sterbepatronin | |
| Künstler: | Johann Evangelist Holzer | |
| Standort: | Diözesanmuseum Hofburg Brixen, Inv.-Nr. m935 | |
| Inhaber: | Diözesanmuseum Hofburg Brixen | |
| Schlagwort: | Heilige, Engel, Putten, Tod, Teufel | |
| Technik: | Öl auf Leinwand, doubliert | |
| Maße: | 83 x 55,5 cm | |
| Fotonachweis: | Johannes Plattner Fotografie/Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol |
