Der Heilige Antonius als Fürsprecher1736Das Kuppelfresko der Wallfahrtskirche zum Heiligen Antonius oberhalb Garmisch-Partenkirchen von 1736 ist das erhaltene Hauptwerk von Johann Evangelist Holzer als Freskomaler. In der umlaufenden gemalten Säulen- und Pfeilerarkade, die eine gleichermaßen gemalte Kuppelschale mit Laterne zu tragen scheint, erfährt die reale Architektur des Kirchenraums ihre unmittelbare Fortsetzung. Himmlische Gestalten scheinen durch bogenförmige Öffnungen in den Kirchenraum eingedrungen zu sein: Ein Engel zeigt auf Antonius, der sich als Fürbitter der Menschheit an den knabenhaften Welterlöser gewandt hat. In dem geöffneten Buch, das ein zweiter Engel emporhält, steht der Beginn eines Hymnus geschrieben, der Antonius’ Wirken als Nothelfer thematisiert: „Si quaeris miracula ...“ / „Wenn du Wunder suchst ...“ Die weiße Lilie, die einem Engelsputto hinter Antonius beigegeben ist, verweist auf die Reinheit des Heiligen. In der umlaufenden irdischen Szenierie hat Holzer Passagen des Bittspruchs illustriert: Die Wallfahrer, die Antonius anrufen oder sich durch wächserne Votivgaben für die gewährte Hilfe bedanken, sind Identifikationsfiguren der realen Kirchenbesucher. Die enge Verschränkung von Real- und Scheinarchitektur sowie die Illusion, die himmlischen Gestalten seien im Kirchenraum real anwesend, stehen im Dienst der Bildaussage: Sie zielen darauf ab, das Vertrauen der Gläubigen auf die Wirkkraft des Heiligen Antonius sowie des bayerischen Wallfahrtsorts zu verstärken.| Objektbezeichnung: | Deckenfresko | |
| Titel: | Der Heilige Antonius als Fürsprecher (Detail) | |
| Künstler: | Johann Evangelist Holzer | |
| Standort: | Garmisch-Partenkirchen, St. Anton (kann besichtigt werden) | |
| Inhaber: | Garmisch-Partenkirchen, St. Anton | |
| Schlagwort: | Heilige, Engel | |
| Technik: | Fresko |
