Das Martyrium des Heiligen Laurentius zwischen den Heiligen Notburga und Isidor1766/67Das von Anton Sieß gemalte Blatt des linken Seitenaltars der Pfarrkirche von Ridnaun zeigt das Martyrium des Hl. Laurentius auf einem glühenden Eisenrost. Der Hl. Laurentius war Erzdiakon der römischen Kirche unter Papst Sixtus II. und wurde während der Christenverfolgung durch Kaiser Valerian im Jahr 258 n. Chr. hingerichtet. Die Wahl des Hl. Laurentius als Patron eines der Seitenaltäre der Pfarrkirche von Ridnaun verweist auf den Bergbaubetrieb auf dem Schneeberg zwischen dem Ridnaun- und dem Passeiertal: Aufgrund der Art seines Martyriums wurde der Hl. Laurentius unter anderem als Bergbaupatron verehrt. Anton Sieß hat in seinem Altarblatt Kompositions- und Figurenmotive aus zwei italienischen Altargemälden miteinander kombiniert, die er über Reproduktionsgraphiken kennengelernt haben dürfte. Die Martyriumsszene mit dem in starker perspektivischer Verkürzung gezeigten Rost und der dramatischen Helldunkel-Wirkung geht auf ein Blatt von Tizian in der venezianischen Jesuitenkirche Santa Maria Assunta von ca. 1547/59 zurück. Der darüber schwebende Engel ist Giambattista Pittonis Gemälde mit dem Martyrium der Hl. Astaria von 1744 im Dom von Bergamo entlehnt.
Die den linken Seitenaltar der Pfarrkirche von Ridnaun flankierenden Skulpturen Johann Pergers zeigen die Bauernheiligen Notburga und Isidor.
| Objektbezeichnung: | Altar, Seitenaltar | |
| Titel: | Das Martyrium des Heiligen Laurentius zwischen den Heiligen Notburga und Isidor | |
| Künstler: | Anton Sieß / Johann Perger | |
| Standort: | Ridnaun, Pfarrkirche zum Hl. Josef (kann besichtigt werden) | |
| Inhaber: | Pfarre Ridnaun | |
| Schlagwort: | Heilige | |
| Technik: | Öl auf Leinwand / Holzskulptur |
