Anbetung der Hirtenum 1732Die Radierung mit der Anbetung der Hirten zählt zusammen mit ihrem Pendant mit der Anbetung der Könige zu jenen Radierungen Johann Evangelist Holzers, in deren Strichführung und Helldunkelwirkung bereits Georg Christoph Kilian (1766) eine „Rembrandische Art“ erkannt hat. Sie reihen den Burgeiser Maler unter die Rezipienten des großen Meisters der niederländischen Graphik. Holzer hatte offensichtlich im Atelier seines Augsburger Lehrers Johann Georg Bergmüller die Gelegenheit, Rembrandts Radierungen zu studieren.In der "Anbetung der Hirten" interessiert ihn vornehmlich der Kontrast zwischen dem Jesuskind im Schoß Mariens als der stärksten Lichtquelle und den von Dunkel umspielten Nebenfiguren. Der Steigerung der Helldunkelwirkung dient die Einfügung von Repoussoirfiguren, von denen ein Hirte gerade mit seiner Laterne hantiert. Aus dem Hintergrund treten weitere Hirten in die armselige Höhle und bringen ihre Gaben dar.
Die beiden "Anbetungen" zählen zu den meistkopierten Werken Holzers. So hat etwa auch Carl Henrici bei seiner Freskierung der Gnadenkapelle an der Bozner Stadtpfarrkirche auf sie zurückgegriffen. Ölkopien befinden sich unter anderem in den Kunstsammlungen und Museen Augsburg (Inv.-Nr. 6158 f.) und im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck (Inv.-Nr. Gem 1381 f.). Die Radierung mit der Anbetung der Hirten wurde etwa auch von dem Passeirer Joseph Haller in einem Ölgemälde paraphrasiert.(Text von Leo Andergassen)
| Objektbezeichnung: | Radierung | |
| Titel: | Anbetung der Hirten | |
| Künstler: | Johann Evangelist Holzer | |
| Standort: | Meran, Palais Mamming Museum, Inv.-Nr. 6760/1 | |
| Inhaber: | Meran, Palais Mamming Museum | |
| Schlagwort: | Jesus, Christus, Maria, Heilige | |
| Technik: | Radierung | |
| Maße: | 15,2 x 10,4 cm (Plattengröße, beschnitten) | |
| Fotonachweis: | Meran, Palais Mamming Museum |
