Allegorie der Hoffnung / Benedikts Tugendweg (nordöstlicher Gewölbezwickel unter der Kuppel
der Benediktinerabteikirche Münsterschwarzach)die verlorene Vorlage Holzers von ca. 1740Diese und zwei weitere im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck verwahrte Ölskizzen geben die allegorischen Bildkompositionen wieder, die Johann Evangelist Holzer auf drei der vier Gewölbezwickel unter der Kuppel der Benediktinerabteikirche von Münsterschwarzach südlich von Würzburg angebracht hat. Die von Balthasar Neumann erbaute und um 1737/40 von Holzer freskierte Kirche wurde infolge der Säkularisation in den 1820er Jahren abgerissen. Nachdem sie 1928 von Josef Ringler als eigenhändige Entwürfe Holzers veröffentlicht worden waren, gelten die Ölskizzen seit den Forschungen von Ernst Wolfgang Mick als Kopien nach den ausgeführten Fresken.Die Allegorie der Hoffnung erfährt bei Holzer eine Aufteilung auf mehrere Figuren, die in ihrem Habitus und Attributen symbolisch zu lesen sind. So lassen die Frauen mit den brennenden Lampen an die klugen Jungfrauen des Bibelgleichnisses denken. Die Frau mit blauem Mantel hebt ihre Lampe ebenso empor wie die Personifikation der Hoffnung, die einen vierzackigen Anker mit sich führt. Der über allem schwebende Putto hebt ein Herz in die Höhe und ordnet so die Hoffnung der Liebe unter. Doch sind auch noch weitere Attribute zu erkennen: Der Schweigegestus und der Zügel der beiden Frauen am unteren Bildrand verweisen auf die Klosterdisziplin, Fisch und Strohmatte, die der Frau im Hintergrund beigegeben sind, gemahnen an Fastenspeise und karges Lager. Die junge Frau im Zentrum lässt sich aufgrund des Lamm-Attributs als Mansuetudo deuten, der über die Stiege purzelnde Amor weicht der Gottesliebe. Das Fresko befand sich in der Kirche von Münsterschwarzach über dem verschollenen Altarblatt mit dem Tod des hl. Benedikt, so dass im Jungfrauengleichnis die eschatologische Seite mitschwang.(Text von Leo Andergassen)
| Objektbezeichnung: | Gemälde | |
| Titel: | Allegorie der Hoffnung / Benedikts Tugendweg (nordöstlicher Gewölbezwickel unter der Kuppel der Benediktinerabteikirche Münsterschwarzach) | |
| Künstler: | Nach Johann Evangelist Holzer | |
| Standort: | Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Inv.-Nr. Gem 218 | |
| Inhaber: | Insbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum | |
| Schlagwort: | Allegorie, Personifikationen | |
| Technik: | Öl auf Leinwand | |
| Maße: | 37,2 x 27,5 cm | |
| Fotonachweis: | Insbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum |
